Dienstag, 12. Juli 2016
Extremadura 1.Woche März 2016
Vom Nordschwarzwald (Bad Herrenalb) Hinfahrt im Regen, die ganze Fahrt bis zur Zwischenübernachtung in Bidart, 30km vor Spanien.
6.00 Uhr am Morgen ging es weiter, 0 Grad, Regen und Hagelschauer, Schneeschauer am Atlantik, endlose Tunnelpassagen, dann plötzlich Rundum-Blick, Spanien zeigt sich beeindruckend, auf fast 1000m Höhe quer durch das Land, an Madrid vorbei, Salamanca und dann die Abfahrt nach Monfragüe, mitten in der Provinz Cáceres und bestens ausgeschildert, 12 Grad und Natur pur.


Erste Durchfahrt durch Monfragüe, vorbei an Villarreal de San Carlos, die einzige kleine Siedlung im Park, dem Geierfelsen, der Burg, bis Torrejon el Rubio.
Ich habe eins von vier Appartements in der Unterkunft Casa Babel gebucht mitten im Ort. Jose, der Besitzer und selbst auch Birder erklärt die Unterkunft, den Ort und gibt bereitwillig auf alle Fragen fundiert Auskunft und bietet auch Expeditionen an.
Monfragüe kann kommen, das Castillo, die Geier, die Wanderrouten (gelb, grün, rot), der Geierfelsen,
das Verwaltungszentrum Villarreal, es sollte mich die nächsten Tage begleiten.
Und los geht’s am nächsten Tag. Am Eingang des Nationalparks thront das Castillo, den halben Tag Geier im Flug zugeschaut, der eigentliche Grund für mich nach Monfragüe zu kommen. Mehr als 1000 Geier im Park in absoluter Nähe, den ganzen Tag am Himmel und auf den Felsen, einfach toll.



Da nur 14 Grad Celsius waren beschloss ich am nachmittag die grüne Tour zu wandern. Sehr anspruchsvoll, Sonne pur, typische Landschaften, erste Zistrosen und der Rosmarin blüht, völlig durchschwitzt am Ende der 7-8km. Sehr positive Wanderwege, ruhig, ohne Radfahrer, auch ohne Kinderwagen, nun ja müssten mehr getragen werden, als diese fahren könnten.


Am nächsten Tag eine Fahrradtour, Fahrrad raus aus dem Yeti, Vorderrad eingebaut, Anhänger ran, Technik rein und los. Als Ü60 hab ich mich da etwas übernommen, so viel Höhenmeter , ständiges rauf und runter, zwischendurch Stopp, Technik aufbauen, wieder verpacken. Mittags wieder in Torrejon el Rubio, ab jetzt nur noch mit dem Yeti, Technik ständig bereit, alles im Auto. Gemütlich den restlichen Tag das ganze Tal entlang bis zum Ende (Portilla del Tietar). Und wieder zurück, atemberaubende Landschaft mit den beiden Flüssen Rio Tietar und Rio Tajo.
Einen Tag später wieder am Vormittag Monfragüe. Einmal den Toastbrottrick angewendet und die Blauelstern angelockt, klappte innerhalb einer Minute, wahrscheinlich wissen die Elstern das schon, ein wunderschöner Vogel.
Nachmittag wieder wandern im leichten Wald, mit Hirsch und Reh, blühenden Liguster und Erdbeerbäumen.
Der nächste Tag eigentlich eine Wiederholung, Monfragüe rauf und runter, nachmittags die gelbe Strecke gewandert bis La Tajadilla und zurück zu Villarreal, die typische Steppe mit ihrer Vegetation.
In CasaBabel kam Willie aus Belgien an, wir bummelten Abends durch den Ort, schauten auf Störche, Wiedehopf und Schwalben. Small talk in englisch über birding in Spanien.
Natürlich am nächsten Tag wieder Monfragüe, deshalb bin ich ja nach Torrejon el Rubio gekommen, den halben Tag auf dem Castle, was für ein starker Wind. Dafür stehen die Geier fast in der Luft.

Fast 3m Flügelspanne bei den Gänsegeiern sind schon beeindruckend und richtig gute Segler in der Thermik. Meine ersten Geier zum Beobachten, und dann gleich Geier überall.
Zum nachmittag gemütlich durch das Tal bis Portilla del Tietar, zum Mittagessen Hotel Rural LA PUERTA de Monfragüe (nach 14 Uhr), hier wird nur spanisch gesprochen, kein deutsch, kein englisch. Auf eine Vorsuppe, danach Makkaroni und einen Rioja, kann man sich auch mit Gesten und ein paar einfachen Worten verständigen. War fast etwas stolz auf mich, vino tinto ist aber nicht so schwer. Ein bemerkenswert schönes einfaches Landhotel mit gigantischen Pool und beeindruckenden Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra de Gredos.
Am nächsten Tag buchte ich eine Tagesexkursion mit Jose, erster Trip in die Dehesa zwischen Trujillo und Caceres. Kurzer Abstecher in Trujillo zur alten Stierkampfarena mit der Rötelfalkenkolonie, ja ca. 20 bis 30 Paare beim Brüten. Immer im Kampf mit den Einfarbstaren, die anschließend die Bruthöhlen belegen. Weiter geht es erst Richtung Caceres, dann Richtung Santa Marta. Tolle Landschaft, viele Vögel, wenig Landwirtschaft und wirklich Steppe.
Wir suchten Sandgrashühner und Trappen. Jose scannte die Landschaft, da waren sie, vereinzelte Sandgrashühner, schwer zu erkennen, man könnte sie auch für Steine halten, aber ab und zu bewegen sie sich. Plötzlich an einer Horizontlinie kamen die Großtrappen, ca. 12 Exemplare und schritten über die Steppe.

Ein stolzer Vogel. Eine sehr intensive Tour voller Eindrücke.
Am späten Nachmittag gemütlich nach Torrejon zurück, in einer Viehkoppel am Straßenrand lagen zwei tote Kühe und eine Menge Geier kamen an. Schnell rechts an und mit etwas Vorsicht Fotos geschossen. Ich war trotzdem eine Störung für die Geier, Mahlzeit 5 Minuten verschoben.
Der letzte Tag der ersten Woche gehörte wieder Monfragüe, heute fast windstill und früh schon richtig warm. Am Castle sah man in der Entfernung einige ägyptische Geier, sonst kaum Geier im Flug. Gemütlich im Tal entlang, ein Schwarzstorchpaar am Felsen von La Tajadilla, etwas relaxed am Rio Tajo und am Stausee von Torrejon, wenig Vögel, wenig Leute, ideal um etwas die Landschaft zu genießen.
Na klar, Badeverbot in allen Flüssen und Seen. Auf abend erstaunlich viele Spanier im Nationalpark. Mal schauen, was das erste Wochenende bringt.

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Bilder Monfragüe




























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